Die Werkstatt zeichnet sich durch ihre Komplexität von der Aufbereitung der Rohstoffe bis zum Finish der fertigen Papiere aus.
Als Rohstoffe kommen nur holzfreie Faserstoffe (Baumwolle, Flachs, Hanf, Manilahanf, Hadern / Lumpen) aus weltweit ausgewählten Bezugsquellen zum Einsatz . Diese zeichnen sich nicht nur durch ihre Faserlänge aus, ebenso durch Reinheit und Farbton. Textilfasern sind der historische Rohstoff der Papiermacherei und ergeben entsprechend qualitätsvollere Papiere .
Zur Aufbereitung werden die Fasern unter Wasserzugabe im Holländer gemahlen. Dieses Mahlwerk quetscht und kürzt die jeweils eingetragenen Rohstoffe unter seiner Mahlwalze zu definierten Qualitäten (Festigkeit, Volumen, Transparenz etc). Dabei spielt die Mahldauer und Mahlspalt unter der Walze die entscheidende Rolle.
Getreu des Sprichwortes “Papier wird im Holländer gemacht“ ist Sorgfalt geboten.
Im Holländer wird auch der Faserstoff bei Bedarf mit lichtechten alterungsbeständigen Pigmenten gefärbt, mit Füllstoffen für feinere Bedruckbarkeit versetzt und die Beschreibbarkeit der Papiere eingestellt.
Nachdem der Faserstoff aufbereitet ist, wird er aus der Bütte geschöpft.
Dann wird Bogen für Bogen mit einer Schöpfform geschöpft, das Faservlies entwässert durch das Siebgewebe der Form und kann dann fortlaufend auf einem Wollfilz abgelegt (gegautscht) werden.
Die verwendeten Schöpfformen sind historische Werkzeuge, meist englischer Provienenz und ca. 100 Jahre alt. Aus bestem Mahagonni gearbeitet, besitzen sie gerippte (verge) oder ungerippte (velin) Gewebe, welches wesentlich zum unverwechselbaren Charakter der Papiere beiträgt.
Die Kunst beim Schöpfen besteht in der Gleichmäßigkeit der Bogen, innerhalb des Formates und der Produktion.
Anschließend wird der Stapel (Bauscht) aus nassen Papierbogen und Filz in der Presse entwässert, die Bogen aus den Filzen gelegt und mit Kaltluft getrocknet.
Abschließendes Sortieren und gegebenenfalls Glätten beenden den Prozess und gewähren gleichbleibende Qualität.